Gaute Heivoll: Over det kinesiske hav

gaute_heivollDer 1978 geborenen norwegische Autor Gaute Heivoll hat seit seinem Debut im Jahre 2002 bereits ein Dutzend Bücher in verschiedenen Genres publiziert. International und einer breiteren Leserschaft bekannt ist er erst seit seinem Erfolg mit Før jeg brenner ned (2012; dt. Bevor ich verbrenne, 2012) vor gut drei Jahren. Der neue, 2013 veröffentlichte Roman Over det kinesiske hav (Über das chinesische Meer) weist eine vergleichbare Technik auf und wird wiederum von der Kritik sehr gelobt. Die norwegischen Rezensenten charakterisieren ihn mit Ausdrücken wie »fesselnd«, »ergreifend«, »stimmungsvoll« und »melancholisch«. Sie sprechen von einem »Leseerlebnis« und attestieren dem Autor, er sei ein »eminenter Erzähler«. Thematisch bewegt sich der Roman zwischen einer erinnernden Kindheitsschilderung und einer Milieustudie der norwegischen Nachkriegszeit, einem Stück Sozialgeschichte, das – so wiederum die Kritiker – mit »Nächstenliebe«, »menschlicher Wärme« und »Humor« erzählt wird.

Über all das hinaus stellt der Roman das Konzept der Familie, von Nähe und Zusammengehörigkeit, in den Mittelpunkt, und zwar indem er es mit einer Normalitätsdiskussion verknüpft. Die Geschichte handelt von einem christlich engagierten Ehepaar, das im Jahr 1945 in seinem Privathaus fünf geistig zurückgebliebene Kinder und später noch drei als geisteskrank klassifizierte Erwachsene aufnimmt und sich – gegen Bezahlung aus Mitteln der öffentlichen Hand – ihrer annimmt, sie versorgt und ihnen ein Heim gibt. Sie sind in der Betreuung und Pflege geisteskranker Menschen geschult, da sie zuvor etliche Jahre in einer Institution gearbeitet haben, überführen diese Tätigkeit aber nun in ihren privaten Bereich und vergrößern ihre Kleinfamilie mit zwei eigenen kleinen Kindern um die genannte Gruppe der fünf Geschwister und der drei sehr unterschiedlichen erwachsenen Männer. Der Roman beschreibt diese Menschen, ihre Behinderungen und Schwächen, aber auch ihre Fähigkeiten und Stärken, und ist sehr zurückhaltend mit Kategorisierungen wie ›geisteskrank‹, ›lernbehindert‹ o.ä. Zwar werden die fünf Kinder nie ein integraler Teil der Familie, sie bleiben für sich, aber sie sind trotzdem sehr nah und Teil des Alltags. Es entsteht der Eindruck, dass sie – so wie sie sind – akzeptiert werden.

Dieser Eindruck ergibt sich in erster Linie aus der Art der Narration und der Perspektive des Erzählers. Wie schon in Før jeg brenner ned entwirft Heivoll einen fiktiven, involvierten Ich-Erzähler. Zwar beruht der Roman im Kern auf authentischen Gegebenheiten, die entscheidende Beglaubigung erfährt das Berichtete aber dadurch, dass wir mit der Stimme des fiktiven Sohnes der Familie konfrontiert werden, der seine Kindheit mit den fremden Geschwistern erinnert. Seine Perspektive, die aus dem Jahr 1994 in die Kinderjahre nach dem 2. Weltkrieg zurückblickt, dient der Authentifizierung des Berichteten. Durch die erinnernde Sicht auf längst vergangene Ereignisse, die Distanz beinhaltet, einerseits und den involvierten Blick des beteiligten Kindes andererseits entsteht die Vorstellung von Akzeptanz. Die Toleranz der geschilderten Familie gegenüber den acht ›Patienten‹, wie sie im Roman genannt werden, deren Behinderungen, geistige Schwächen oder Idiosynkrasien als selbstverständlich hingenommen werden, prägt den Roman als Ganzen und vermittelt die Idee der Akzeptanz an den Leser. Eingeschlossen in die Hinnahme der Gegebenheiten sind allerdings die Anweisungen der Obrigkeit, die eine Zwangssterilisation geistig Behinderter anordnet (und durchführen lässt), die mangelnde Entwicklungsfähigkeit der Kinder sowie auch die schließlich notwendige Unterbringung in Pflegeheimen.

Diese Sozialschilderung wird nicht einfach als historische Milieustudie entfaltet, sondern um einen Plot herum erzählt, in dessen Zentrum ein tragisches Unglück steht, bei dem die kleine Schwester des Ich-Erzählers ums Leben kommt. Dieses Ereignis bringt sowohl die Melancholie des Erzählens hervor als auch den Spannungsbogen, denn der Tod des kleinen Mädchens bewirkt ein Ende der Unbeschwertheit und eine Krise der im Roman zentralen Figur der Mutter. Auch der Titel »Über das chinesische Meer« bezieht sich auf dieses tragische Ereignis, auf einen Traum des Ich-Erzählers von seiner kleinen Schwester Tone. Wie dieses Traumbild, das eine hoch über dem glitzernden Meer schwebende Apfelsinenkiste – die erste Schlafstätte der neugeborenen Schwester – zeigt, enthält der Roman viele visuelle Impressionen: die lachende Mutter beim Baden, ihre Verzweiflung nach dem Tod der Tochter, Matiassen auf seinem Stuhl unter der Esche im Hof, Josefs Mitternachtssonne oder der sterbende Christian Jensen. Das episodische, die Chronologie aufbrechende Erzählen ist insgesamt stark visuell ausgerichtet. Doch nicht das titelgebende Bild des chinesischen Meeres, sondern ein Gemälde Tones steht meiner Ansicht nach im Zentrum des Romans und fasst ihn als Ganzes gewissermaßen in ein Bild.

Ein Porträtmaler wird nach Tones Tod beauftragt, sie zu malen. Dazu werden ihm ein Gruppenfoto der Kinder und die Kleidung Tones übersandt, aus denen er das Porträt rekonstruieren soll. Das Bild wird gemalt, es wird aufgehängt, niemand kommentiert es, aber niemandem gefällt es. Erst in der Rückschau entdeckt der Erzähler den Fehler:

Det var noe som ikke stemte. Det sto ei jente der, og det var kanskje Tone, for hun hadde Tones klӕr, og hun holdt et fast tak i kattungen, men det var noe med munnen og øynene som ikke stemte. Noe med blikket. Mamma hadde set det. Jeg hadde sett det, kanskje pappa også, men ingen av oss hadde sagt det høyt, Pappa hadde slått spikeren inn i veggen og maleriet ble hengende uten at noen sa noe. Men alle så det.

Det var jo Ingrid.

Etwas stimmte nicht. Da stand ein Mädchen, und es war vielleicht Tone, denn sie hatte Tones Kleider an, und sie hielt das Kätzchen mit festem Griff, aber es war etwas mit dem Mund und den Augen, das nicht stimmte. Etwas mit dem Blick. Mama hatte es gesehen. Ich hatte es gesehen, vielleicht Papa auch, aber keiner von uns hatte etwas gesagt. Papa hatte den Nagel in die Wand geschlagen und das Gemälde blieb hängen ohne dass jemand irgendetwas sagte. Aber alle sahen es.

Es war Ingrid.

Dieses ›Bild vom Bild‹ fasst viele der Problemstellungen des Romans zusammen: Die Überblendungen zweier Mädchen – der verstorbenen leiblichen Tochter mit dem etwa gleichaltrigen Pflegekind – die zum Eindruck führt, dass »etwas nicht stimmte«, zeigt einerseits die große Nähe der Kinder untereinander, die Erweiterung der Kernfamilie, deren Rand sich nicht mehr abgrenzen lässt, andererseits aber die Unverwechselbarkeit und Unersetzbarkeit von Individuen. Ob das ›schiefe Bild‹ auch etwas über den psychiatrischen Handlungsansatz aussagt, der im Roman vertreten wird, mag dem Leser überlassen bleiben. Der Roman enthält sich der Wertung, genau wie es seine Figuren angesichts des falschen Bildes tun: niemand sagt etwas.

Heivolls Roman ist geschickt aufgebaut, stilsicher erzählt und schildert ein bewegendes Stück Sozial- und Kulturgeschichte. Kaum etwas vermag deutlicher Auskunft Auskünfte über den Zustand einer Gesellschaft zu geben als ihre Behandlung von geistig behinderten Menschen. Seine humanitäre Botschaft wird durch die bildreiche, aber wertungsarme Erinnerungsperspektive überzeugend umgesetzt. Der Melancholie hervorbringende Plot des Textes ist allerdings weder dieser Botschaft noch dem Erinnerungsverlauf geschuldet, sondern verdankt sich wohl in erster Linie der Spannungsgenerierung. Auf diese Weise kann der Roman wohl Leser gewinnen, verliert aber an Konsequenz und Glaubwürdigkeit der für die Botschaft wichtigen Erzählperspektive.

Gaute Heivoll: Over det kinesiske hav. Roman. Oslo: Tiden Norsk Forlag, 2013.
(Annegret Heitmann, München, Januar 2014) 

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Josefin Holmström: Antarktis

holmströmDie arktischen Regionen haben Konjunktur. Nachdem die Polarregionen aus ökonomischen und ökologischen Gründen um das Jahr 2000 wieder ein breites öffentliches Interesse erlangt haben, das nahezu dem der Entdeckerneugier der vorigen Jahrhundertwende entspricht, ist es nicht erstaunlich, dass auch literarische Texte über die Arktis wieder gelesen, neu aufgelegt oder geschrieben werden. Waren die Expeditionsberichte von Scott, Nansen oder Amundsen zu ihrer Entstehenszeit Bestseller, so haben auch einige moderne Romane bereits den Status von Arktis-Klassikern erreicht. In der deutschen Literatur gilt das vor allem für Sten Nadolnys Die Entdeckung der Langsamkeit (1983) und Christoph Ransmayers Die Schrecken des Eises und der Finsternis (1987), im skandinavischen Zusammenhang muss man Kåre Holts Südpolroman Kappløpet (1974) sowie Per Olof Sundmans Ingenjör Andrées luftfärd (1969) über die missglückte Ballonfahrt erwähnen, die beide einen höchst kritischen Dialog mit dem angeblichen Heldentum der Entdecker führen. Da ein dokumentarisches Interesse ein allen diesen Romanen gemeinsamer Ausgangspunkt ist, könnte man vermuten, dass die Thematik sich mit diesen großartigen Texten eventuell schon erschöpft haben könnte.

Nun legt die schwedische Debütantin Josefin Holmström einen kurzen Roman mit dem Titel Antarktis vor, der das ideologiekritische ihrer skandinavischen Vorgängertexte nicht teilt. Die Autorin ist in Oxford ausgebildete Literaturwissenschaftlerin und dem schwedischen Publikum als Rezensentin und Feuilletonredakteurin vom Svenska Dagbladet bekannt. Die schwedische Literaturkritik fand einhelliges Lob für den Debütroman; ihre eigene Zeitung lud, um Interessenskonflikte zu vermeiden, die prominente Gastrezensentin Maria Schottenius ein, die den Roman als »raffinerad i ord och tanke« bezeichnete. Die hier angesprochene Raffinesse bezieht sich in erster Linie auf die Parallelführung zweier Handlungsstränge, von denen einer wiederum eine dokumentarische Ebene darstellt. Verwoben wird die berühmte Geschichte vom Scheitern der englischen Südpolexpedition Robert Falcon Scotts mit einer in der Gegenwart angesiedelten Handlung, die die Ich-Erzählerin als Teilnehmerin einer wissenschaftlichen Expedition ebenfalls an den Südpol führt. Sie nimmt nicht als Wissenschaftlerin, sondern als Schriftstellerin an dieser Reise teil, an der sie zum einen ihr reges Interesse an Scotts tragischer Biographie reizt, zum anderen die Begegnung mit dem Jugendfreund Jonathan, der der Gruppe als Geophysiker angehört und den sie seit Jahren nicht gesehen hat. Im ersten Teil des Buches wechseln kurze Passagen zwischen der historischen Perspektive auf Scott und der Gegenwartshandlung um die Erlebnisse und Gedanken der Ich-Erzählerin regelmäßig, ja geradezu schematisch ab. Im weiteren Verlauf treten dann die aktuelle Expedition, das Verhältnis zu Jonathan und die Psyche der Erzählerin Gertrude immer mehr in den Vordergrund.

Der Spannungsbogen wird dadurch generiert, dass dem Leser das Wissen vorenthalten wird, was die Erzählerin und Jonathan in Wahrheit verbindet. Um dieses Geheimnis im Zentrum des Textes auch hier nicht preiszugeben, sei nur erwähnt, dass es nicht nur um das Verhältnis der beiden zueinander, sondern um ein Dreiecksverhältnis und einen tragischen Todesfall geht, der seinerseits Gertrudes Interesse an Scott und an der Eislandschaft des Pols motiviert. Beabsichtigt ist wohl, dass auch aus der doppelten Handlungsführung ein Drittes hervorgeht, dass aus der Gegenüberstellung von Damals und Jetzt eine Verallgemeinerung erwächst, die aus einer psychologischen Individualstudie und einem tragischen Scheitern eine anthropologisch oder existentiell ausgerichtete Botschaft hervortreten lässt. Schließlich geht es in diesem kleinen Roman um die ganz großen Themen: um Leben und Tod, um Liebe und Schuld, um Heldentum und um Scheitern.

Um dieses Ziel glaubhaft zu erreichen, ist der Roman in seinem Handlungskern aber zu konstruiert, seine Plotelemente sind zu unwahrscheinlich, die psychologische Ebene ist nicht durchgehend glaubhaft. Der Text ist zwar sprachlich gelungen, angenehm zurückhaltend, doch mit Sinn für das beobachtete Detail formuliert, so dass sich Knappheit und Klarheit die Waage halten. Es stellt sich auch heraus, dass die Sehnsucht nach der Eislandschaft des Pols sowohl psychologisch motiviert ist als auch metaphorisch verstanden werden kann: Eis und Schweigen, Schuld und Tod werden miteinander überblendet. Aber dass der Plot, der die beiden Protagonisten erst in Lebensgefahr bringen muss, um sie (und den Leser) zu Gesprächen und Erkenntnissen zu führen, erscheint dann doch als schriftstellerisches Mittel aus der Trickkiste. Der Roman weist durchaus sprachliches Potential und etliche gute Darstellungsmittel auf, die aus dieser Debütantin möglicherweise bald eine erfolgreiche Schriftstellerin machen, aber Antarktis wird sicher kein Klassiker der modernen Polarliteratur.

Josefin Holmström: Antarktis. Stockholm: Norstedt 2013.
(Annegret Heitmann, München, Oktober 2013)

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Kristian Lundbergs Malmö-Trilogie

lundberg_hemstadMüde Männer in Malmö. Zu Kristian Lundbergs Romanen En hemstad. Berättelsen om att färdas genom klassmörkret (2013), Och allt skall vara kärlek (2011), Yarden (2009)

Die neue Arbeiterliteratur im Stile Lundbergs hat ein dokumentarisch-autofiktionales Profil, das viele Leser anspricht. Kristian Lundbergs Roman Yarden (Der Verladehof, 2009) ist bereits in der vierten Auflage als Pocketbuch erschienen und mit dem Ivar Lo-Johansson-Preis ausgezeichnet worden. In der traditionellen Arbeiterstadt Malmö ist Lundberg eine Institution, seine Romane werden lundbergare genannt, haben also ein personenspezifisches Genre gestiftet. Nach Malmö ist übrigens vor kurzem auch Klaus Ove Knausgaard übergesiedelt, weil seine Rolle als prominenter Autor in Norwegen ihn überforderte, wodurch ein interessantes regionales Konkurrenzverhältnis zweier Autofiktionen-Verfasser entsteht.

Lundberg schreibt über das Thema „Klasse“ in der postindustriellen Arbeitswelt – mit ihren verschärften sozialen und ökonomischen Distinktionen nach der Demontage des Wohlfahrtsstaates. In Yarden wird die wachsende soziale Kluft als ein Resultat der zu Kurzzeitanstellungen umdefinierten Lohnarbeit und der Entstehung des Prekariats vermittelt. Mitunter entsteht aber auch der Eindruck, dass ein Rückfall in die Vergangenheit, sogar in die Zeit vor dem folkhem angeprangert werden soll.
Darüber hinaus geht diese Kritik am politischen backlash mit einem sehr persönlichen Erinnerungsprojekt einher, dessen Spektrum zwischen den Extrempunkten privatistisch und ausliefernd einerseits und verallgemeinernd-politisch andererseits zu verorten ist. Wie Yarden zeichnet sich die gesamte Trilogie durch folgende Merkmale aus: dokumentarisch zugespitzte Alltagsprosa, ein performativ nachzuvollziehender Textstrom aus der Schreibwerkstatt, passagenweise ein fingiertes Tagebuch mit sich nur wenig wandelnden Einträgen zu wiederkehrenden Schlüsselthemen und traumatischen Stichwörtern.

lundberg-kristian-och-allt-skall-vara-karlekIn Yarden wird zunächst noch überprüft, ob der Ich-Erzähler Kristian Lundberg „klassklättrare“ (Klassenaufsteiger) sein könnte. Vom Gelegenheitsarbeiter in vielfältigen Branchen wird er zum Autor, um dann in einer ökonomischen Notlage im Malmöer Hafen zu arbeiten, dies wird als „omvänd klassresa“ (umgekehrter Aufstieg) bezeichnet. ‚Yarden’ bezeichnet den Verladeplatz von Autos; die Tagelöhner aus aller Welt parken die neu produzierten Wagen um, waschen sie, bereiten sie für die Verschiffung vor. Sie tragen zur globalen Handelskette bei, deren Logistik sie lediglich im Hinblick auf ausschnitthafte, detailliert gegliederte Arbeitsphasen überblicken können. Zeitarbeitsfirmen locken mit zwielichtigen Angeboten und üben zugleich Druck auf die allein nach mündlicher Vereinbarung Beschäftigten aus, die oft papierlose Flüchtlinge sind. Wird die Hilfsarbeit nicht standardgemäß ausgeführt, erfolgt die sofortige Entlassung. Arbeitsrechtlich sind die Yarden-Tagelöhner in keiner Weise abgesichert, und Unfälle werden vertuscht. Die fabrikneuen PKWs sind dagegen pfleglich und mit äußerster Sorgfalt zu behandeln. Die Hände des Ich-Erzählers sind durch die ätzenden Reinigungsmittel von der Arbeit gezeichnet, ein Stigma des vierten Standes, selbst in der dienstleistungsbetonten kunskapsnation (Wissensnation) Sverige.

Solange der Protagonist in die Arbeitsgemeinschaft der international zusammengesetzten Transport- und Servicekräfte eingeht, wird er ebenfalls als blatte (Einwanderer, im Sinne einer sozialen Gruppenzugehörigkeit) betrachtet (vgl. S. 71). Bei Kälte, Hitze, Schlafmangel hat sich eine Notgemeinschaft gebildet, in der sich sogar Sverigedemokrater (Anhänger einer fremdenfeindlichen Partei) und Verfolgte zur Seite stehen. Ein Verweilen in dieser Situation scheint physisch unmöglich. Um es deutlich zu sagen: Der Ich-Erzähler Kristian berichtet nicht aus der Wallraff-Perspektive: Da dieser dargestellte Zeitarbeiter bereits vor seiner Tätigkeit in Yarden als Autor tätig war, wird bruchstückhaft eine rückschauende Berufsbiographie ausgebreitet. Der Ich-Erzähler geht also nicht under cover vor, sondern sieht sich, im Gegenteil, mit abfälligen Kommentaren über seine schriftstellerischen Bemühungen konfrontiert (vgl. S. 117f.).
Die Routine der straff geregelten Aufträge gibt Halt. Wenn der Zeitdruck ausnahmsweise einmal nicht alles beherrscht, wird die körperliche Arbeit als beinahe erbaulich-meditativ beschrieben: „Kroppen utför sina rörelser; tanken är fri.“ (Der Körper führt seine Bewegungen aus, die Gedanken sind frei. I, S. 27). Diese positive Aufladung von Routinetätigkeiten entfaltet sich im Unterschied zur klassischen Arbeiterliteratur der 1930er Jahre in einem neuen Bezugsrahmen (siehe etwa Richard Sennett: Der flexible Mensch, 1998, zum Stichwort ‚Routine’, Kap. 2).
Gerade hierin besteht ein interessanter Impuls von Yarden, denn eine politisch-ethische Selbstreflexivität zeichnet sich ab, und damit übrigens auch ein Rekurs auf das wiederentdeckte Handwerk und die neu bewertete materielle Kultur: Ist es vor diesem Hintergrund angemessen, von einem backlash zu sprechen, von einer Rückkehr der ‚alten’ Klassengesellschaft? Haben sich nicht erstens die Kategorien selbst und zweitens die Wahrnehmungsvoraussetzungen so stark verändert, dass die Vorstellung eines Rückfalls in frühere Zeiten gar zu nostalgisch-anachronistischen Einschätzungen verleiten könnte? Ist mit dem routiniert arbeitenden Körper, der zur Gedankenfreiheit, und in diesem Fall schließlich auch zu einem eigenen Schreibprojekt, fähig ist, nicht womöglich eine Projektionsfläche geschaffen gerade für heutige ‚Geistesarbeiter’?

yardenYarden ist zweifellos der reizvollste Band der Trilogie. Der Sprachduktus ist eindringlich. Im zweiten Band Och allt skall vara kärlek (Und alles soll Liebe sein, 2011) setzt sich das Einkreisen der Erinnerung aus Band I zwar fort, aber die Intensität nimmt ab. Das wiederholende, mahlende Umschreiben ist stets ein zögerliches Um-Schreiben der besonders schmerzhaften autobiographischen Ereignisse, die im ersten Band schon genannt worden sind: der psychischen Krankheit der Mutter, dem aufreibenden Leben der kinderreichen Familie auf der Flucht vor Sozialbehörden, die skrupellose Verleugnung durch den Vater, Drogenmissbrauch. Wie der Titel anzeigt, steht die Utopie einer Erlösung durch christliche und partnerschaftliche Liebe im Vordergrund. Der sachlich-neutrale Ton, der in Yarden von den dokumentarischen Arbeitsplatzschilderungen ausstrahlt, wird im zweiten Band seltener angeschlagen, da die Rettung durch die wiedergefundene Geliebte K und die Versöhnung mit der Mutter im Zentrum stehen. Aus der rückschauenden Perspektive des Erwachsenen erkennt der Sohn nun an, dass die Mutter bei Aufbietung aller Kraft um ihre Verantwortung gerungen hatte. Mitunter werden die beiden erlösenden weiblichen Figuren sogar in einer Überblendungstechnik symbolisch miteinander vereint. Der hymnische Titel markiert die veränderte Tonlage und weist auf das Ankommen voraus, das die implizite Botschaft des dritten Bandes ausmachen wird.
Ein wichtiger Paratext unterstreicht in Band II die Kniffe der Autofiktion: Der Roman ist einer Person namens Kristin gewidmet, das Umschlagbild zeigt eine mit floralem Muster übermalte Landkarte, die auch im Roman selbst beschrieben wird. Laut Verlagsangabe stammt das Titelbild von einer Künstlerin namens Kristin Lidgren.

Die Liebesutopie, im Verbund mit der christlichen Erlösungsbotschaft, erweist sich bei Lundberg als emphatische Variante eines ‚reinen‘ und vorbehaltlosen Neuanfangs jenseits einer Bindung an die ‚Klasse seiner Herkunft’. Der romantische Code ist dabei auf sehr eingängige Weise ein Schlüssel zur Überschreitung sozialer Grenzen und somit auch zur Außerkraftsetzung von bedrohlichen Machtmechanismen. Die Literaturwissenschaftlerin und Journalistin Nina Björk betont in ihrer neuen polemischen Essaysammlung Lyckliga i alla sina dagar (Glücklich bis ans Ende ihrer Tage), in welch erstaunlicher Weise in der schnell veränderlichen Optimierungsgesellschaft der romantische Code seine Universalität behaupten kann. Björk spricht von einer intakten Enklave und einer grenzüberschreitenden Energie: „Kärleken känner inte klass, inte börd. Kärleken vet ingenting om pengar, beräkning eller kalkylerande. Den är, i denna icke-utopiska tid, fortfarande platsen för en utopi.” (Die Liebe kennt weder Klassenzugehörigkeit noch Abstammung. Die Liebe weiß nichts von Geld, Berechnung und nutzorientierter Planung. In der heutigen nicht-utopischen Zeit bietet sie weiterhin einen Ort für eine Utopie. Lyckliga i alla sina dagar, 2012, S. 132).
Lundbergs Trilogie stellt diese sogenannte Utopie zeitübergreifend vor, aber ist diese Utopie eigentlich widerständig zu nennen? Der zweite Band ist von dem Versuch getragen, weltanschauliche Fixpunkte zu inszenieren, nicht zuletzt in dem Lobgesang auf die Geliebte K und auf ‚Kristus’.
Wieder nimmt der Ich-Erzähler zur Aktualität des Klassenkampfes Stellung: „Klasskampen existerar. Den sker från det omvända hållet. Vi står stilla och låter oss plockas. Vi sitter tigande och låter oss böjas.” (Der Klassenkampf existiert. Er findet aus umgekehrter Richtung statt. Wir stehen still und lassen uns herauspicken. Wir sitzen schweigend da und lassen zu, dass man uns beugt. II, S. 26). In der leitmotivisch auftauchenden Wendung vom „Niederknien“ wird die gebeugte Haltung des gebrochenen Menschen, der im metaphorischen Sinne auf die Knie gezwungen worden ist, paradox verschränkt mit der demütig niederknienden Haltung eines dankbar Betenden.
Anders als das historische Proletariat werde das Prekariat nicht länger von klar benennbaren Akteuren ausgebeutet, sondern von kaum greifbaren Instanzen auf einer Zwischenebene, wie etwa von Anstellungsfirmen, privaten Vermittlern, von abhängigen Kollegen und schließlich auch den ausgebeuteten Individuen selbst. Statt um einen Klassenaufstieg gehe es mittlerweile nur mehr um die Rettung oder Wiederherstellung menschlicher Würde (vgl. S. 137). Die Techniken des Selbst waren für den skötsamme arbetaren (den aufstrebenden Arbeiter) im Volksheim fraglos eine Tugend, während sie für die unsicher Angestellten ein Risiko darstellen.
Selbstbewusst zitiert der Ich-Erzähler ein Statement des realen Autors: Bei einer Lesung in einer Bibliothek habe dieser verkündet: „Den moderna arbetarskildringen kommer att förnyas, den måste våga vara både existentiell och språkligt nyskapande.“ (Die moderne Arbeiterliteratur ist auf dem Weg, sich zu erneuern, sie muss sich trauen, sowohl existenzielle Themen anzugehen als auch sprachlich Neues zu schaffen. II, S. 69).

Dies ist natürlich ein hoher Anspruch, der in Band III, dem sogenannten Malmö-Roman En hemstad (Eine Heimatstadt, 2013) nur schwer eingelöst werden kann, schon deshalb weil die geographische und soziale Herkunft die wichtigste Kategorie für die soziale Verortung und die Stiftung von Identitätsangeboten bleibt. Abermals sind die kreisenden Erinnerungsbewegungen, mit ihren teilweisen Überschneidungen und wenig abgewandelten Kontextualisierungen, das eigentliche Thema. Der Wiederholungszwang im fortgesetzten inneren Monolog wird von den Lesern performativ nachvollzogen, stimuliert von der Frage, welche Traumata bisher nur eingekreist und noch nicht direkt angesprochen worden sind. In der fortlaufenden Rede des Ich-Erzählers werden die autobiographischen Erinnerungen auf die erinnerte Stadtlandschaft bezogen, aktualisiert und gedeutet. Anders als bei den beiden ersten Bänden spielt das Gliederungsprinzip eine wichtige Rolle für den jeweiligen Bezugsrahmen der Assoziationstätigkeit. Die kurzen Abschnitte in Teil 1 von En hemstad sind mit Bezeichnungen von Straßen und Plätzen versehen, so dass die historische Topographie und die Erinnerungslandschaft aufeinander projiziert erscheinen: die vielen Adressen der Familie, die wie auf der Flucht lebte, Routen, Szenetreffpunkte, persönliche Erinnerungsorte der 1960er Jahre  so werden alte Wegstrecken genauso wie auch vorab formulierte oder umschriebene, gleichsam vorgebahnte Erinnerungen abgetastet und geprüft.

Die markante Gliederung stellt sich der thematischen Stagnation entgegen und behauptet Ereignisstrukturen. Zu den in den ersten beiden Bänden erörterten Traumata tritt der Selbstmord des früheren Freundes Sonny hinzu, der sich in einer verheerenden Abhängigkeitsbeziehung zu einem älteren Mann befunden hatte, so dass die Themen sexueller Missbrauch und Prostitution erfasst werden. Beiden Erniedrigungen gehe der Verlust der Würde, näher bestimmt als die Degradierung eines Menschen zu einer Ware oder einem bloßen Instrument voraus. Dieser erlittene Verlust der Selbstachtung führte dazu, dass die Opfer in die destruktive Beziehung der Abhängigkeit von Personen wie auch Drogen einwilligten, bis ihnen schließlich die Voraussetzungen für das ‚Mensch-Sein‘ abhandengekommen sind.

Von Sonny ist schließlich nur noch ein ‚Sich-Ausliefern‘ übrig. Die Figur ist wohl auch stellvertretender Repräsentant für die Seiten des Verfassers, die zerstört worden sind. Diese potentielle Auskopplung eigener, unerträglicher Erfahrungen wird mit großem Pathos umschrieben: „Mönstrade han inte på dödsskeppet? (Heuerte er nicht auf dem Totenschiff an?, III, S. 89). Dies bedeutet im Vergleich mit der Arbeitsplatzschilderung von Yarden einen Stilbruch, von dem schwer einzuschätzen ist, ob er absichtlich, also markiert erfolgen soll. Der sprechende Name Sonny weist gleichzeitig auf die Verantwortung des Ich-Erzählers für den Sohn hin, dessen Name ungenannt bleibt.

Christliche und marxistische Erlösungshoffnungen werden miteinander verschmolzen, wie gerade in der Hiob-Adaption und in der Stilisierung von Liebeserlösung und Versöhnung nachvollziehbar wird: Der rettende Engel, der Gnade bringt und das Leben neu erleuchtet, ist die geduldige Geliebte K. Die Mutter ist ein weiblicher Hiob; sie hat die Weichen für das Leben des Erzählers gestellt, dem ebenfalls Hiob-Qualen auferlegt scheinen. Der zweite Teil trägt entsprechend Zitate aus dem Buch Hiob als Zwischenüberschriften. Yarden wird hier unter anderen Vorzeichen betrachtet, nämlich als paradigmatischer Ort, der eine Bühne der mütterlichen Psychosen versinnbildlicht. So erscheint der Verladeplatz eigentümlich subjektiviert und pathologisiert, so dass er als globaler Nicht-Ort für die blatte-Gemeinschaft von Zeitarbeitskräften an Bedeutung einbüßt (vgl. S. 110). Der Erzähler nimmt eine exaltierte Leidenspose ein, als Gekreuzigter oder Lazarus: „Jag är den pojken. Titta på honom. Titta noga.“ (Ich bin dieser Junge. Schau ihn dir an. Schau genau hin. III, S. 126).

Die sprachliche Suggestionskraft verblasst angesichts der Redundanzen, obgleich diese – wie erwähnt – ein Kohärenz stiftendes Verfahren ausmachen. Die verbalen Äußerungen der Mutter, im folgenden Beispiel ihr Gesang, werden auf eine Weise beschrieben, die auch auf Lundbergs Prosa zutrifft: „En och samma sång som loopar, som en hålremsa genom skallen, den bara matas ut och in, ut och in.“ (Immer dasselbe Lied, das in einem Loop festhängt, wie ein Lochstreifen, der durch den Schädel läuft, immer wieder heraus und herein, heraus und herein. III, S. 69).
„Klasse“ ist im dritten Roman der Trilogie keine intersubjektive, soziokulturelle Kategorie, sondern ein pathologischer Zustand, ein auf das Ich bezogenes Inferno. Dies wird dem im Titel verwendeten metaphorischem Begriff „Klassendunkelheit“ sehr deutlich: „Detta klassmörker, detta tätnande mörker som bryter sönder oss, som vore vi smala tunna stickor.“ (Diese Klassendunkelheit, diese sich verdichtende Dunkelheit, die uns zerbricht, als wenn wir schmale, dünne Hölzer wären. III, S. 70). Die eigene ‚Klassenreise‘ führt ins Nirgendwo, lässt von keinem Standpunkt aus eine Distanzierung von der Herkunft zu. Klasse als Schicksal, das den Körper seit der Geburt formt. „Detta är ett pågående helvete. Detta är klass som sjukdom.” (Dies ist ein andauerndes Höllendasein. Dies ist Klasse als Schicksal. III, S. 105).

Angesichts der Intensität von Lundbergs Autofiktion und der vom Autor intendierten Auflösung der Grenzen von Erzählinstanz und realem Autor ergibt sich eine ethische Problematik: Das Schreiben des Ich-Erzählers ist mit einer therapeutischen Funktion versehen, wird oft sogar als Überlebensstrategie dargeboten. Entzieht sich der Text daher gängigen Rezeptionsmustern? Kann man traumatische Erfahrungen rezensieren? Oder weckt die Enthüllung privater Sensationen gerade die Neugier der vielen begeisterten Lundberg-Leser in Schweden? Kann die literarische Erkundung des Paria-Daseins sogar ein voyeuristisches Schaudern auslösen?
Ein Vergleich mit Klaus Ove Knausgaards Romanserie Min kamp böte sich an. Das detaillierte Schreibverfahren und der Umfang der Werke scheinen den Lesenden anzubieten, sich auf hyperrealistische Weise für längere Zeit in eine ‚authentisch vergewisserte‘ Lebenszeit einer anderen Person hineinzubegeben – weniger in der Art des Hineinversetzens in Figuren, sondern mit einer (performativ offerierten) Perspektivübernahme des jeweiligen Autofiktion-Schreibenden. Sowohl bei Knausgaard als auch bei Lundberg finden sich die Leser in der Lage wieder, selbst Formulierungen zu suchen, einen inneren Monolog zu führen und so ihre eigene ‚Gedankenmühle‘ mahlen zu lassen. Werden auf diese Weise gerade Leser angesprochen, die davon träumen, sich ‚nach Hause zu schreiben’ oder sich ihrer Herkunft (und damit auch ihres Werdegangs) zu vergewissern?
Da der Klassenbegriff im Laufe der Trilogie in Frage gestellt wurde, bleibt an deren Ende nur die heimatliche Region als eine tröstlich dargebotene, kollektive Bezugsgröße zurück.

Der dritte Band ist mithin zu einem Bekenntnisroman geworden. Wie Vergleiche mit der Männerliteratur der 1970/80er Jahre vermutlich zeigen könnten, steht die persönliche Krise zweifellos unter neuen Vorzeichen, nämlich der in Frage gestellten Lohnarbeit unter dem Aspekt bedrohter Maskulinität. Der chronisch schlaflose Ich-Erzähler hat sich im Kampf zermürbt, bäumt sich nach der Rettung durch beide Ks auf, um seinem Sohn ein stabiles Dasein zu schaffen. Dieser soll in Vertrauen und Fürsorge aufwachsen können, ohne von der schichtspezifischen Tradition gezeichnet zu werden, die hier zu einem „Klassenschicksal“ oder einer „sozialen Erbsünde“ (sociala arvsynd, II, S. 60) gesteigert erscheint.

Mit dem Slogan „Klasse ist Schicksal“ fühlt man sich unmittelbar an „biology as destiny“ oder „Geschlecht ist Schicksal“ erinnert. Lundbergs pathologisierendes Konzept einer sprichwörtlichen sozialen Stigmatisierung bedient sich – überraschenderweise – ähnlicher Metaphern wie ein Artikel des Sozialversicherungsministers Ulf Kristersson von der konservativen Partei Moderaterna: „Jag tror att framtidens fördelningspolitik måste handla om social rörlighet. Sverige ska vara ett land där alla kan bli något, ett land fullt av inspirerande ’klassresor’, där man oftare får frågan vart man är på väg än varifrån man kommer. Men mot löftet om social rörlighet står alltför ofta hotet om social ärftlighet.” (Ich glaube, dass die zukünftige Verteilungspolitik sich der sozialen Mobilität widmen muss. Schweden soll ein Land sein, in dem alle etwas werden können, ein Land, in dem viele anregende und erfolgreiche Berufswege möglich sind, und in dem man häufiger gefragt wird, wohin man möchte, als danach, woher man stammt. Aber diese vielversprechende Leitidee wird allzu häufig durch die Vererbung der sozialen Schicht bedroht. Ulf Kristersson: ”Sverige ska vara ett land av inspirerande klassresor”, in: Dagens Nyheter, 22.8.2013). Nun ist allerdings zu berücksichtigen, dass Vererbungsmetaphern in den skandinavischen Sprachen nicht ähnlich negativ konnotiert sind wie im deutschen Sprachgebrauch; dennoch scheint mir dieser spezielle kulturkonservative Akzent in Lundbergs Gesellschaftskonzept erwähnenswert, um das übergreifende politische Anliegen dieses bewunderten Autors nuancierter betrachten zu können.

Kristian Lundberg: En hemstad. Berättelsen om att färdas genom klassmörkret. Stockholm: Wahlström & Widstrand, 2013.
Kristian Lundberg: Och allt skall vara kärlek. Stockholm: Ordfront förlag, 2011.
Kristian Lundberg: Yarden. Höör: Symposion, 2009.
(Antje Wischmann, Tübingen, Oktober 2013)

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